Arbeitsrechtsschutzversicherung
Leistungen & Kosten im Vergleich

Für nahezu jeden Arbeitnehmer sinnvoll

Ideale Absicherung bei Streitigkeiten mit dem Arbeitgeber oder Kollegen

Ein Versicherungsvergleich schĂĽtzt vor hohen Beitragskosten

Das Wichtigste in KĂĽrze

  • Die Arbeitsrechtsschutzversicherung dient zur Verteidigung des Arbeitnehmers gegenĂĽber dem Arbeitgeber oder Kollegen. Sie unterstĂĽtzt den Versicherungsnehmer darin, seine Forderungen durchzusetzen und sich gegen Ungerechtigkeiten im Arbeitsalltag zur Wehr zu setzen.
  • Arbeitsrechtsschutz ist in erster Linie fĂĽr Arbeitnehmer gedacht. Es gibt spezielle Angebote fĂĽr Selbstständige und leitende Angestellte.
  • Personen im Ruhestand benötigen in der Regel keinen Arbeitsrechtsschutz mehr. FĂĽr sie ist ein Seniorentarif besser geeignet, der ein angepasstes Privatrecht enthält. Darin ist unter anderem Schutz gegen Streitfälle aus einer geringfĂĽgigen Beschäftigung enthalten.
  • Eine Arbeitsrechtsschutzversicherung kann nicht als einzelnes Modul gebucht werden. Sie muss zumindest mit Privatrechtsschutz kombiniert werden.

Rechtsschutz-Versicherer im Check

Was ist Arbeitsrechtsschutz?

Die Arbeitsrechtsschutzversicherung gehört zu den Modulen oder Bausteinen der Rechtsschutzversicherung. Sie stellt eine Versicherung für abhängig Beschäftigte (Arbeitnehmer, Angestellte, Beamte) dar. Mitunter wird die Arbeitsrechtsschutzversicherung auch Berufsrechtsschutz genannt. Ein Arbeitsrechtsschutz Test ist schwierig, weil sie nie allein abgeschlossen werden kann. Die meisten Versicherungen bieten sie nur zusammen mit dem Privatrechtsschutz an oder als Kombi-Tarif, bestehend aus allen 4 Bereichen: Privatrecht, Verkehrsrecht, Arbeitsrecht und Wohnungs- & Grundstücksrecht. Arbeitsrechtsschutz ohne Wartezeit gibt es nur in Ausnahmefällen.

Was ist im Arbeitsrechtsschutz versichert?

Die Arbeitsrechtsschutzversicherung bezieht sich auf zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bestehende Arbeits- oder Dienstverhältnisse. In der Regel gilt sie auch für eine geringfügige Beschäftigung oder eine Nebentätigkeit. Der Arbeitsrechtsschutz versichert gegen Kosten für Streitfälle, die mit der beruflichen Tätigkeit in Verbindung stehen. Das schließt Klagen gegen den Arbeitgeber oder Kollegen mit ein, aber auch Verteidigung gegen disziplinarische Maßnahmen oder Kündigung.

Welche Kosten werden ĂĽbernommen?

Die Arbeitsrechtsschutzversicherung ĂĽbernimmt folgendes:

  • Kosten fĂĽr den Anwalt und fĂĽr das Gericht
  • Kosten fĂĽr vom Gericht geladene Zeugen oder gerichtlich bestellte Gutacher
  • Kosten fĂĽr Gerichtsvollzieher
  • Kosten der Gegenseite, wenn vom Gericht angeordnet
  • Kosten fĂĽr Mediation (auĂźergerichtliche Einigung)

 Die Übernahme der Kosten erfolgt in der Höhe der in den ARB (Allgemeine Rechtsschutzversicherungsbedingungen)festgelegten Deckungssumme. Bei der Mediation wird für gewöhnlich ein Maximalbetrag pro Streitfall und pro Jahr festgelegt.

Welche Kosten werden nicht ĂĽbernommen?

Folgende Kosten werden von der Arbeitsrechtsschutzversicherung nicht ĂĽbernommen:

  • Kosten fĂĽr Streitfälle, die ihren Ursprung bereits vor Versicherungsbeginn hatten (kein Arbeitsrechtsschutz rĂĽckwirkend)
  • Kosten fĂĽr Streitfälle aus dem Kollektivarbeitsrecht
  • Kosten fĂĽr Streitfälle, die auf vorsätzlichen Handlungen des Versicherungsnehmers basieren (beispielsweise fristlose KĂĽndigung wegen einer mit der Arbeit in Verbindung stehenden Straftat)
  • Streitfälle ohne Erfolgsaussichten fĂĽr den Versicherungsnehmer

Rechtsschutzversicherungen im Vergleich

Wann greift der Arbeitsrechtsschutz?

Generell gibt es keinen Arbeitsrechtsschutz ohne Wartezeit. In der Versicherungsbranche ist eine Wartezeit von 3 Monaten üblich. In der Praxis bedeutet das, wenn einem Arbeitnehmer die Kündigung droht und er schließt noch schnell eine Arbeitsrechtsschutzversicherung ab, werden die Kosten der Abwehr der Kündigung nicht von der Versicherung übernommen. Darüber hinaus zeigt sich bei einem Arbeitsrechtsschutz Vergleich, dass es keinen Anbieter gibt, der gar Arbeitsrechtsschutz rückwirkend anbietet. Die einzige Möglichkeit, Arbeitsrechtsschutz sofort zu erhalten, besteht beim nahtlosen Wechsel von einem Versicherer zum nächsten. Eine weitere Voraussetzung für den Arbeitsrechtsschutz sofort: beim Vorversicherer darf kein Schaden gemeldet worden sein.

Welche Risiken sind versichert?

Der Arbeitsrechtsschutz unterstĂĽtzt Arbeitnehmer, Angestellte und Beamte auf vielen Gebieten:

  • Berufsrecht: Klagen gegen den Arbeitgeber wegen disziplinarischer MaĂźnahmen, ungerechtfertigte KĂĽndigung, Versetzung, Probleme mit der Bezahlung (Lohn, Gehalt, Ăśberstunden, Weihnachtsgeld, Provisionen, Boni) oder mit dem Urlaub.
  • UnterstĂĽtzung wird auch bei Streitfällen mit Kollegen gewährt, beispielsweise bei Mobbing, Diskriminierung oder sexueller Belästigung
  • Recht auf Ausstellung eines Arbeitszeugnisses
  • Einklagen von Mutterschutz, behindertengerechter Arbeitsplatz und ähnliches
  • Disziplinar- und Standes-Rechtsschutz: unterstĂĽtzt bei bestimmten Gruppen (beispielsweise Berufssoldaten, Ă„rzte, Polizisten, Beamte) das Vorgehen gegen Disziplinarstrafen.
  • Strafrechtsschutz: Verteidigung gegen VorwĂĽrfe fahrlässig oder leichtsinnig begangener Straftaten (beispielsweise Verursachung eines Arbeitsunfalls durch Versäumnis der PrĂĽfpflicht)
  • Ordnungswidrigkeiten-Rechtsschutz: Anfechtung von Ordnungsstrafen oder BuĂźgeldern, die der Versicherungsnehmer im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit erhält.

Wie sinnvoll ist eine Arbeitsrechtsschutzversicherung?

Der Abschluss einer solchen Versicherung macht für die meisten Arbeitnehmer Sinn. Ausgenommen sind eventuell Personen, die kurz vor dem Eintritt in den Ruhestand stehen. Der Grund dafür ist eine Besonderheit des Arbeitsrechts. Bei einem Prozess beim Arbeitsgericht bzw. bei dem es um Arbeitsrecht geht, müssen beide Parteien in der 1. Instanz ihre Kosten selbst tragen. Diese Regelung trifft auch auf den Gewinner des Rechtsstreits zu. Wenn zum Beispiel ein Arbeitnehmer seinen Arbeitgeber wegen einer Abfindung verklagt, muss er, selbst wenn er den Prozess gewinnt, einen großen Teil der Summe als Anwalts- und Gerichtskosten wieder bezahlen. Eine Kündigungsschutzklage beim Arbeitsgericht kann schnell 3.000 – 4.000 € kosten, davon ca. 1.000 € allein für den Anwalt. Das Gericht setzt als Streitwert das Dreifache des Brutto-Monatsgehalts fest und basiert darauf seine Berechnung der Gebühren.

Da viele Ereignisse plötzlich und unvorhersehbar passieren (Krebserkrankung, Unfall, Wirtschaftskrisen), ist es besser durch eine Arbeitsrechtsschutzversicherung ausreichend geschützt und in der Lage zu sein, für sein Recht zu kämpfen. Die Arbeitsrechtsschutzversicherung übernimmt die Kosten.

Welche Zusatzoptionen gibt es?

Zu einer Arbeitsrechtsschutzversicherung können durch die Wahl eines Premium-Tarifs zusätzliche Versicherungsleistungen gebucht werden. Dazu gehören unter anderem:

  • Beratungs-Rechtsschutz bei Aufhebungsverträgen: Viele Aufhebungsverträge sind so formuliert, dass sie Nachteile fĂĽr den Arbeitnehmer haben. Im Beratungs-Rechtsschutz kann der Aufhebungsvertrag ĂĽberprĂĽft und das weitere Vorgehen empfohlen werden. Je nach Anbieter werden in diesem Bereich anfallende Kosten von 250 - 1.000 € ĂĽbernommen.
  • Schutz bei Insolvenz des Arbeitgebers: bei Insolvenz des Arbeitgebers kann es schnell zu einem Rechtsstreit kommen, wenn beispielsweise der Arbeitnehmer seinen Lohn einklagen muss. Die Arbeitsrechtsschutzversicherung ĂĽbernimmt die Kosten fĂĽr den Prozess.
  • Erweiterter Strafrechtsschutz: normalerweise ĂĽbernimmt die Rechtsschutzversicherung nur die Kosten der Verteidigung, wenn es sich um ein fahrlässiges oder leichtsinniges Vergehen handelt. Der erweiterte Strafrechtsschutz zahlt auch beim Vorwurf einer vorsätzlichen Straftat. Dazu gehören beispielsweise Diebstahl, Hausfriedensbruch, Betrug, Unterschlagung oder Beleidigung. Erweiterter Strafrechtsschutz empfiehlt sich fĂĽr Berufe mit viel Verantwortung, darunter medizinische Berufe, Polizisten, Feuerwehrleute, Pflegekräfte, Erzieher, leitendes Angestellte, Bankangestellte und andere.
  • Seniorentarif: Dabei handelt es sich eher um eine Sonderform des Arbeitsschutzes als um eine Zusatzoption. Der Bereich Arbeitsrecht wird an die BedĂĽrfnisse der Ruheständler angepasst. Er gewährt Schutz bei geringfĂĽgiger Beschäftigung und schĂĽtzt den Versicherungsnehmer in seiner Eigenschaft als Arbeitgeber von Hausangestellten (Reinigungs- und Pflegekräfte) vor Streitfällen mit den Beschäftigten.
  • Rechtsschutz bei auĂźergerichtlichen Verfahren: mit einem Premium-Tarif bekommt der Versicherungsnehmer nicht erst die Kosten in einem Gerichtsverfahren erstattet. Die Arbeitsrechtsschutzversicherung springt bereits bei Einspruchs- und Widerspruchsverfahren ein. Typische Beispiele sind unter anderem der Kampf um die Anerkennung einer Erkrankung als Berufskrankheit oder um die Anerkennung eines Arbeitsunfalls.
  • Studienplatzklagen: UnterstĂĽtzung bei der gerichtlichen Durchsetzung einer Zulassung zu einem bestimmten Studiengang. Dieser Bereich hast oft eine separate Wartezeit, die bis zu 5 Jahre betragen kann.

Was kostet eine Arbeitsrechtsschutzversicherung?

Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten, weil der Bereich Arbeitsrecht nicht separat gebucht werden kann. Er ist entweder in einem Premium-Tarif als Komplettschutz oder Rundum Schutz enthalten oder muss zumindest zusammen mit dem Bereich Privatrecht gebucht werden.

Die beste Ăśbersicht gibt ein umfassender Arbeitsrechtsschutz Vergleich.

Der Test sollte aktuell sein, weil sich die Angebote ständig ändern.

  • Singles können einen Kombi-Tarif aus Privatrecht und Berufsrecht bereits ab ca 14 € Monatsbeitrag oder 160 € Jahresbeitrag buchen.
  • Gute Familientarife (ebenfalls ein Kombi-Tarif aus Privatrecht und Berufsrecht) sind bereits fĂĽr weniger als 18 € Monatsbeitrag oder unter 200 € Jahresbeitrag erhältlich.

Bei den Angaben handelt es sich um Beispiele. Ihnen liegt eine Rechtsschutzversicherung mit unbegrenzter Deckungssumme und einer Selbstbeteiligung zwischen 100 - 300 € zugrunde.

Worauf sollten Versicherungsnehmer bei einer Arbeitsrechtsschutzversicherung achten?

Es gibt keinen speziellen Arbeitsrechtsschutz Test, weil Berufsrecht nicht einzeln abgesichert werden kann. Unabhängige Organisationen wie die Stiftung Warentest, die Zeitschrift Finanztest oder die Rating-Agentur Franke & Bornberg und andere führen jedoch regelmäßig Tests von Rechtsschutzversicherungen durch, bei denen natürlich auch der Bereich Arbeitsrechtsschutz im Test inbegriffen ist.
Verbraucher sollten beim Arbeitsrechtsschutz Test auf folgende Punkte achten:

  • Deckungssumme: mindestens 500.000 €, besser noch unbegrenzt
  • Freie Wahl des Anwalts: Versicherungsnehmer können den Anwalt ihres Vertrauens selbst wählen und sind nicht an die Vorgaben der Versicherung gebunden.
  • Kostenlose Telefonberatung: Sie dient als erste Anlaufstelle bei Streitfällen, fĂĽr Schadensmeldungen und Ratschläge ĂĽber das weitere Vorgehen. Die Telefonberatung sollte nach Möglichkeit rund um die Uhr erreichbar sein.
  • Selbstbeteiligung: Die Selbstbeteiligung ist ein gutes Mittel, um die Höhe der Beiträge zu beeinflussen. Der Versicherungsnehmer sollte wählen können, ob er einen Tarif ohne oder mit Selbstbeteiligung möchte und falls ja in welcher Höhe.
  • Kurze Wartezeit: Manche Versicherungen bieten Arbeitsrechtsschutz mit einer Wartezeit von lediglich 3 Monaten an.
  • Schadensfreiheitsrabatt: Wer ĂĽber einen bestimmten Zeitraum keinen Schaden meldet, kann von seiner Versicherung einen Rabatt erhalten. Oft geschieht das in Form einer fallenden Selbstbeteiligung. Mit jedem Jahr ohne Schadensmeldung wird die Selbstbeteiligung je nach Anbieter ganz oder zumindest teilweise reduziert.

 

Bei Tests von Kombi-Tarifen (kein spezieller Arbeitsrechtsschutz Test) unabhängiger Organisationen haben sich eine Reihe von Versicherungen durch gute Angebote hervorgehoben, die alle oder fast alle der oben genannten Punkte berücksichtigen:

  • Adam Riese
  • Advocard
  • DEVK
  • ERGO
  • Getsafe
  • Roland

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Fazit

Vor deutschen Arbeitsgerichten werden jedes Jahr fast 400.000 Streitfälle verhandelt. Da im Arbeitsrecht alle beteiligten Parteien in der 1. Instanz ihre Kosten selbst tragen müssen, ist eine Arbeitsrechtsschutzversicherung für fast jeden Arbeitnehmer sinnvoll. Sie übernimmt die Kosten einer juristischen Auseinandersetzung mit dem Arbeitgeber und hilft dem Arbeitnehmer, nicht nur Recht zu haben, sondern auch zu bekommen. Der Bereich Arbeitsrechtsschutz kann nicht separat gebucht werden, sondern nur zumindest in Verbindung mit dem Baustein Privatrecht oder als Komplettpaket. Bei der Auswahl des passenden Tarifs hilft ein Arbeitsrechtsschutz Vergleich.